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Unsere Vitrine

Darmstadt 21.01.2018 | Die Vitrine im Eingangsbereich, die nach dem Umzug in das renovierte Darmstädter Logenhaus neu zu gestalten war, ist das beste Beispiel für Brüderlichkeit, Liebenswürdigkeit und Unterstützung. Die Freimaurerloge »Johannes der Evangelist zur Eintracht« hat jeweils ein Drittel sich selbst, der Frauenloge »Vier Elemente im Licht« und der Johannisloge »Zum flammenden Schwert« (abgekürzt »ZfS«) zur Verfügung gestellt. 

Bruder Christoph (ZfS) gestaltete den hellblauen Hintergrund mit der Dreifachrosette und dem Logensiegel. Als Umrandung wurde die Andeutung eines gotischen Bogens als Erinnerung an die Steinmetztradition gewählt. Bruder Christoph nahm nicht nur die Gestaltung des Hintergrundes vor, sondern organisierte auch das feinmaschige Kunststoffnetz. Das Logensiegel wurde bereits 2015 von Bruder Markus (ZfS) digitalisiert und koloriert. 

 

 

Im Rahmen befindet sich ein Faksimile einer Seite aus einer Gutenberg-Bibel, die zwischen 1452-1455 entstanden ist. Sie wurde auf althergebrachte Weise geschöpft und auf einem Nachbau einer Gutenberg-Presse gedruckt. Bruder Olaf, wohnhaft in Mainz und Mitglied der deutschsprachigen »Pilgrim Lodge No. 238« in London, hatte der Bruderschaft der Johannisloge »Zum flammenden Schwert« das Faksimile geschenkt, als Dank für die Zusage Ende Mai zwei Dutzend schottische Brüder in Darmstadt willkommen zu heißen, sie durch Darmstadt sowie durch den Schlossgarten in Schwetzingen zu führen. Bruder Olaf hat der Darmstädter Bruderschaft das Faksimile am 22.09.2017 in Karlsruhe überreicht. Aufgrund der damaligen Umbauarbeiten in Darmstadt hatte der Vorsitzende Meister Diethard und die Bruderschaft seiner Loge »Zur Pyramide« angeboten, dort die Aufnahme unseres Bruders Reiner (ZfS) in die Johannismeisterloge durchzuführen. Als brüderliche Geste wurden die Karlsruher Brüder zum Essen eingeladen, wo dann die Überreichung des Faksimiles stattfand.  

Der Rahmen wurde von Bruder Michael von der Stuttgarter Johannisloge »Licht am Stein« angefertigt. Die Farben Gold, Blau und Rot sind dem Faksimile entlehnt und finden im Rahmen Widerhall. Auf dem Faksimile befindet sich der Beginn des Johannes-Evangeliums. Jenes Evangelium, von dem es in unseren ältesten Akten heißt: »Wenn des Meisters Wort verloren geht, wo kann man es wiederfinden?« und geantwortet wird: »In der heiligen Schrift, im Evangelio St. Johannis.«

In der Mitte befindet sich ein Geschenk der Freimaurerloge »Francesco Crispi n. 794« aus Sizilien, das den Säulen des Würzburger Doms nachgeahmt wurde. Die ein Dutzend starke Delegation besuchte uns im Dezember 2014. Vermittelt wurde der Besuch durch Bruder Christian aus der Mannheimer Johannisloge »Wilhelm zur Dankbarkeit«. Sie wurden durch Darmstadt geführt und konnten in den Braustuben Darmstadts die Bekanntschaft mit deutscher Küche und mit deutschem Bier machen. Die Brüder der Freimaurerloge »Francesco Crispi n. 794« waren bereits zuvor bei der Freimaurerloge »Ruprecht zu den fünf Rosen« in Heidelberg zu Besuch gewesen.

Flankiert wird das Geschenk der Sizilianischen Brüder von zwei Büchern. Links befindet sich das Buch »Freimaurer-Persönlichkeit und Ritual-Erleben, mit drei Fallstudien«, welches von den Brüdern Klaus Bettag und Dieter Sommer zusammengestellt wurde und das Wirkungsfeld der drei Darmstädter Schwert-Brüder »Carl Happich«, »Erwin Rousselle« und »Karl Bernhard Ritter« aufzeigt. Rechts befindet sich die neu erschienene und vierte Auflage des Buches »Anleitung zur Meditation« von unserem ersten Logenmeister Bruder Carl Happich. Er ist heute fast vergessen, obwohl er zu den Vorkämpfern moderner Meditationspraxis in Deutschland gehört.

Als Grundstein sozusagen ist in der Vitrine ein Stein mit einem gravierten und rot bemalten Templer-Kreuz drapiert. Dem Bezug zu den Tempelrittern als einer Komponente der »Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland - Freimaurerorden« wurde dadurch Rechnung getragen. Bruder Holger (ZfS) hatte ihn bei Bruder Armin, Vorsitzender Meister der Loge »Zum flammenden Schwert« von 1981 bis 1990, in Görlitz abgeholt. Bruder Armin (ZfS) verbringt dort seinen Lebensabend. So vervollständige dieses Kleinod die Vitrine zur Gänze. Am 21.01.2018 ist sie schließlich während des gemeinsamen Neujahresempfangs der o.g. Darmstädter Freimaurerlogen der Öffentlichkeit präsentiert worden.

Im Laufe der nächsten Wochen wird ein QR-Code angebracht werden, damit Betrachter über ihr Smartphone direkt auf unsere Homepage geleitet werden und dort die Geschichte zu den Schaustücken und zur Entstehung der Vitrine selbst nachlesen können.