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Das Armin-Kalz-Archiv

Mit einem enormen Kraftakt hat die Bruderschaft der Ehrwürdigen Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« zu Darmstadt ihr Archiv nach rund einem Jahr zusammenführen können. Ungesichtete Teile des Archivs befanden sich seit Jahrzehnten in Besitz verschiedener Altlogenmeister und Brüder in Berlin, Darmstadt, Frankfurt, Görlitz, Groß-Zimmern, Ober-Ramstadt und Otzberg.

Armin Kalz

Seit Anfang 2014 wurde das Projekt »Armin-Kalz-Archiv« in Angriff genommen. Bruder Armin Kalz (Bild rechts) ist Träger des Großen Ehrenzeichens (1985) und verbringt seinen Lebensabend in Görlitz. Er war von 1981 bis 1990 Vorsitzender Meister unserer Loge. Er half bei der Weiterführung der niedergeschriebenen Geschichte der Loge. Bruder Armin Kalz hat maßgeblich die »Festschrift zum 75. Bestehen …« verfasst und sich bereits in den Jahren 1995/1996 auf die Suche nach Fakten und Geschichtliches zur Loge gemacht. Die Darmstädter Bruderschaft hat sich deshalb entschieden, das Archiv nach ihm zu benennen.

Großen Dank schuldet die Bruderschaft ebenfalls Bruder Ewald P., der nebenbei nicht nur das ihm vorliegende Archiv erfasst und gesichtet hatte, sondern er führte dieses Amt sehr lange weiter. Er hatte sich auf die Fahnen geschrieben, das Archiv zu verwahren. Bruder Ewald P. wurde während der zweiten Amtszeit von Bruder Armin Kalz zum Archivar berufen. Er hatte zeitgleich mehrere Ämter inne; z. B. die Ämter des Einführenden Bruders sowie des Instruktionsmeisters und das in mehreren Ordensabteilungen. Das Amt des Archivars hatte er offiziell 2008 abgegeben; aufgrund verschiedener Umstände konnte er aber Teile des Archivs, die in seinem Besitz waren, nicht an einen Nachfolger übergeben. Er führte somit das Amt bis zum Dezember 2014 selbstlos weiter. Das war nicht so leicht, da nach seinem Teilumzug Platz in der neuen Behausung fehlte. Es ist ihm zu verdanken, dass lang verschollen geglaubte Bücher, in unser Archiv und dass Vermächtnisse von verstorbenen Brüdern in unseren Besitz zurückgelangen konnten. Einige Bücher stammen u.a. aus den Anfängen der modernen Freimaurerei.

Aus diesem historischen Projekt, welches noch lange nicht beendet ist, sind bereits einige Dinge hervorgegangen. Drei Dinge sind dabei erwähnenswert:

  1. Vorbereitungen für das 100. Stiftungsfest der Johannis-Freimaurerloge im Jahre 2021.
  1. Ein weiterer Teil unseres Archivs, nämlich die von den Nazis beschlagnahmten Bücher, Unterlagen und Dokumente sind teilweise in der Darmstädter Stadtbibliothek und im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt aber auch im Geheimen Staatsarchivs Preußischen Kulturbesitzes in Berlin zu finden. Wir haben leider noch keine Möglichkeit gefunden, unser beschlagnahmtes Eigentum in die neuen Archiv-Räumlichkeiten zurückzuführen. Die Inventarlisten fehlen bis auf den heutigen Tag, und diese können sich vielleicht in noch nicht gesichteten Ordnern wiederfinden.
  1. Durch das Archiv konnte eine Neuauflage eines sehr wertvollen Buchs umgesetzt werden. Es handelt sich dabei um das Werk des ersten Logenmeisters namens »Anleitung zur Meditation« von Bruder Carl Happich. Ein Teil der Protokolle seit Beginn der Logenarbeit (1921) stehen zur Verfügung.

Bruder Carl Happich (1878-1947), der erste Logenmeister der Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« zu Darmstadt, ist heute fast vergessen, obwohl er zu den Vorkämpfern moderner Meditationspraxis in Deutschland gehört. Er wirkte mit Bruder Karl Bernhard Ritter und Wilhelm Stählin an der Gründung der Michaelsbruderschaft mit. Im Mittelpunkt dieser protestantischen Bewegung stand die Sensibilisierung für Symbol und Gleichnis. Die Michaelsbruderschaft kann als eine Art Verbindung von evangelischen und katholischen Elementen mit Inhalten der Lehre des Freimaurer-Ordens verstanden werden.

Eine Ergänzung zur 4. Auflage seines Buches »Anleitung zur Meditation« ist das 2014 erschienene Buch der Forschungsloge Frederik: »Freimaurer-Persönlichkeit und Ritual-Erleben, mit drei Fallstudien«. Darin geht es um die Brüder Carl Happich (1878-1947), Erwin Rousselle (1890-1949) und Karl Bernhard Ritter (1890-1968). Sie waren alle Brüder der Darmstädter Johannis-Freimaurerloge.